Freitag, 31. Juli 2009

Was wurde eigentlich aus der Vogelgrippe?

Immer mal wieder eine Grippe, die die Menschen in Atem hält. Vor vier Jahren war nicht die Schweine-, sondern die Vogelgrippe Dauerthema in den Medien. Bis heute starben weltweit 262 Menschen am Virus-H5N1 und Millionen von Vögeln.

Die Vogelgrippe beschäftigte die Welt über mehrere Monate. Was 2004 in Asien begann, fand im Herbst 2005 einen ersten Ausbruchs-Höhepunkt in Europa. Auch in Liechtenstein durfte Geflügel aufgrund einer staatlich verordneten Stallpflicht nicht mehr ins Freie. Obwohl der Verzehr von ausreichend gekochtem oder gebratenem Pouletfleisch von offiziellen Stellen als unbedenklich bezeichnet wurde, ging der Konsum von Geflügelfleisch markant zurück. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprach damals von einem erhöhten Pandemie-Risiko. Der Vogelgrippe-Virus verbreitete sich schnell. Vor allem Zugvögel schleppten das Virus in die ganze Welt. Auch in die Schweiz, wo im Winter 2006 bei insgesamt 32 Vögeln das Virus H5N1 nachgewiesen wurde. In Liechtenstein gab es lediglich zwei Verdachtsfälle.

Mensch zu Mensch?

Dennoch waren die Menschen besorgt, weil Experten immer wieder auf die Gefahr hinwiesen, dass das Virus mutieren und damit von Mensch zu Mensch übertragbar werden könnte. Personen, die an Vogelgrippe erkrankten oder daran starben, hatten nachweislich zuvor unmittelbaren Kontakt zu erkranktem Geflügel. Das Virus überträgt sich auch heute noch äusserst selten auf den Menschen. Bei den wiederholten Ausbrüchen der Krankheit starben laut WHO seit Dezember 2003 von 436 registrierten infizierten Menschen nachweislich 262 Personen, 115 davon in Indonesien.
Infolge der Vogelgrippe erarbeiteten die meisten Länder einen sogenannten Pandemieplan. Liechtenstein besitzt seit drei Jahren ebenfalls einen solchen Plan, der im Falle einer Pandemie die Bevölkerung schützen und das öffentliche Leben aufrechterhalten soll. Dieses Jahr wurde der Pandemieplan infolge der Ausbreitung der pandemischen Grippe H1N1 überarbeitet.

Vogelgrippe gibt es noch?

Im Jahr 2007 – ein Jahr nach den ersten Vogelgrippefällen in der Schweiz – hatte sich die Situation beruhigt. Auch die Medienberichte wurden weniger. Experten gaben aber noch keine Entwarnung, da es weltweit immer wieder zu Ausbrüchen kam. Auch die WHO sah das Pandemie-Risiko noch nicht gebannt.Heute redet kaum noch jemand von der Vogelgrippe. Seit sich täglich Menschen mit dem Schweinegrippe-Virus H1N1 infizieren, sowieso nicht mehr. Weltweit wurden der WHO bisher 175 785 Fälle gemeldet. Bisher starben weltweit über tausend Menschen an der Influenza A/H1N1, vor allem in Südamerika. Ärzte warnen ähnlich wie vor Jahren bei der Vogelgrippe vor Panikmache. Die H1N1-Grippe sei im Vergleich zur saisonalen Grippe relativ harmlos. Allein in der Schweiz sterben jedes Jahr zwischen 400 und 1000 Menschen an den Folgen einer saisonalen Grippe.
Auch wenn momentan die Influenza A/H1N1 die Medien dominiert, verschwunden ist die Vogelgrippe nicht. Die letzten bestätigten Fälle wurden der WHO erst vor wenigen Tagen gemeldet. In Ägypten und Bangladesch brach die Vogelgrippe Mitte Juli in Hühnerfarmen aus. Auch drei Kinder in Ägypten infizierten sich diesen Monat mit dem Virus. Im März ist die Vogelgrippe laut Medienberichten auch nach Deutschland zurückgekehrt. Der Virus H5N1 wurde nach Angaben der EU-Kommission bei einer Wildente am Starnberger See in Bayern entdeckt. Solange das Vogelgrippevirus nicht von Mensch zu Mensch übertragbar ist, besteht ohne Kontakt zu infiziertem Geflügel keine Ansteckungsgefahr für die Bevölkerung, heisst es in einer Infobroschüre des Schweizer Bundesamts für Gesundheit. Weil in der Schweiz aber 2006 erkrankte Vögel gefunden wurden, gelten seither folgende Empfehlungen – auch in Liechtenstein: Direkten Kontakt mit Wasservögeln meiden. Kranke oder tote Vögel nicht anfassen.

(Quelle: Google News)

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